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Fischerstiefel, El Gento. Ich stehe fest, mag’s auch noch so glatt sein … Ich bin in meinem Leben nie … danebengerutscht, El Gento …“

Unsere lebenswarmen Hände liegen noch ineinander. Wir schauen uns an. Und unter meinem Blick tritt ein Ausdruck echt weiblicher Verwirrung auf ihr frisches, keckes Gesichtchen.

Olaf Karl Abelsen – – Vorsicht!!

Und meine Hand läßt die Mädchenhand fahren. Aber ich bin ehrlich, sage mit verhaltener Zärtlichkeit:

„Edith Gordon, vielleicht würden wir beide gut zueinander passen – – draußen in der Kulturwelt, Edith … Hier – nein, – hier sind Sie nicht Weib und ich nicht Mann, hier sind wir nichts als winzige Rädchen im großen Uhrwerk des Schicksals … Fühlen Sie das?“

Und sie antwortet leise: „Wer sind Sie, El Gento? Ich werde schweigen.“

„Ein Mensch, der die Menschen verließ, weil ein Weib ihn ins Zuchthaus schickte, ein angeblicher Mörder, Edith Gordon … So, nun wissen Sie es! – Mein wahrer Name?! Weshalb?! Was besagt ein Name?! – Ich freue mich, hier in Ihnen ein Weib kennengelernt zu haben, das ich als Mann achte, das mir imponiert. – Gehen wir …“

Und so endete diese Szene, die für mich den Verzicht auf das bedeutete, was der Welt Liebesglück bedeutet.

Edith hatte sich rasch abgewandt …

Ich fühlte es: ich hätte Edith getrost in die Arme schließen können – ich hätte die Köstlichkeit sehnsüchtiger Lippen genießen können.

Ich – Olaf Karl Abelsen … Ja – man

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/175&oldid=- (Version vom 1.8.2018)