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– und eine verblüffende Ehrlichkeit, was seine feige Flucht damals in Südwest betraf.

Trotzdem … Ich habe ein gewisses Feingefühl für Unausgesprochenes. Und jener Tehuelche, den Freund Coy nun wohl bald angeschleppt bringen würde, stand fraglos, so sagte mir eine innere Stimme, in noch ungeklärter Beziehung zu Braanken. Nun, das würde sich später herausstellen.

Braanken bedankte sich kurz, als ich ihn sorgsam verarztet hatte. Dann ließ ich ihn eine Weile allein, holte unsere Pferde und das Pumafell von jener Hügelkuppe und schaute mich nach Coy Cala um. Es war bereits ziemlich dunkel. Die Steppe war leer. – Sorge um Coy?! Ach nein! Coy Cala wäre mit sechs Tehuelchen fertig geworden.

Da das ausgetrocknete Flußbett sich wenig zum Lagern eignete, begaben wir uns nach einer nahen Felsgruppe, in deren Mitte bei recht schmalem Eingang ein Grasplatz geradezu zur Nachtruhe einlud. Die Felsen waren mit Dornen und Paniaranken mit fingerlangen Stacheln völlig überzogen. Hier waren wir und die drei Pferde völlig sicher. Auch den Tehuelchenklepper hatte ich eingefangen.

Braanken lag auf meiner Decke, hatte vier Streifen Dörrfleisch verzehrt und war eingeschlafen. Ich hatte das Lagerfeuer dicht vor dem Eingang angezündet, und der helle Schein mußte Coy als Wegweiser auch jetzt bei Nacht genügen.

Ich nahm dem Indianergaul den Sattel ab. Am Sattel waren zwei primitive Ledertaschen angebunden. Ich fand darin achtzehntausend Mark in chilenischem Papiergeld, Papiere auf den Namen

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/17&oldid=- (Version vom 1.8.2018)