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von der Granitnase aus wiederholte. Alle sechs waren in wenigen Minuten am Condorhorst, und Coy meinte trocken, als sie nun den Chilenen an fünf anderen, zusammengeknoteten Lassos herabließen:

„Ah – Thoneca dumm … Wir hier nehmen Mastilo in Empfang. Wir reden mit ihm. Wir werden Mastilo machen klar, daß sein Leben abhängen von uns …“

Der blondbärtige hünenhafte Mastilo schwebte langsam herab. Um die Brust war ihm ein Strick geknotet, an dem die beiden halbflüggen Condorjungen krächzend und wütend um sich hackend hingen und des Großfarmers tadellosen Reitanzug mit weißlichen Andenken beehrten.

Dann stand der Chilene dicht vor mir. Sein Gesicht zeigte einen Ausdruck hochmütiger Neugier. Er betrachtete mich von oben bis unten und sagte dann mit einer herrischen anmaßenden Stimme: „Gehört habe ich schon von Ihnen, El Gento … Welcher Staat hat Sie denn ausgespien?!“

Coy beobachtete mich. Ich fühlte es. Aber diese Beleidigung eines Menschen, dessen blutige Taten geradezu nach Vergeltung schrien, prallte vollkommen an mir ab. Ich – – und Mastilo?! Nein – dazu war ich denn doch zu schade, diesem brutalen selbstherrlichen Menschen auch nur eine Silbe als Erwiderung zu schenken.

Ich drehte mich kurz um, schritt langsam davon.

Coy, mein temperamentvoller Coy aber dachte anders. „Sennor Mastilo werden klein werden, ganz klein!“ platzte er heraus. „Haben Sennor Mastilo schon gesehen Inhalt von Kisten von

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Max Schraut: Mein Freund Coy. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1929, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Freund_Coy.pdf/135&oldid=- (Version vom 1.8.2018)