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weil sie Dir so treu und tapfer bei der Erlegung des Drachen geholfen hatten.“ Und nun war die Braut froh, daß der rechte Bräutigam da war; den hat sie dann geheirathet und er ist König geworden. Dem falschen aber wurde der Kopf abgeschlagen.

Was nun aus den beiden Brüdern des Prinzen geworden ist, ob sie heimgekehrt sind, oder noch in der Welt herumwandern, das hat mir Niemand sagen können. Wenn ich aber an den Tannenbaum komme, will ich doch nachsehen, ob sie noch am Leben sind, oder ob die Schwerter Rostflecken bekommen haben.


59. Der langnasige Riese und der Schloßergesell.

Der Herr auf dem „Rauber,“ der zwischen Teck und Wielandstein liegt, ließ einst einen Schloßer aus Owen zu sich kommen und bestellte bei demselben ein so kostbares und kunstvolles Schloß, daß der Meister gestand, er selbst könne ein solches nicht machen; allein er habe einen sehr geschickten Gesellen, der werde es vielleicht können. Darauf mußte der Gesell zum „Rauber“ kommen und versprach, das Schloß sogleich zu verfertigen, jedoch unter der Bedingung, daß der Rauber ihm dafür seine Tochter zur Frau gebe. Ja, das wollte er gern thun und versprach dem Gesellen noch obendrein

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_210.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)