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andern Morgen, als er schon im Garten an der Arbeit war, that ihm die Hand so weh, daß er den Verband losmachte, um zu untersuchen, wie die Wunde aussähe. Dabei überraschte ihn der Edelmann und fragte sogleich, woher er die Wunde habe? Der Bursch wollte das lange nicht gestehen; allein der Edelmann ließ ihm keine Ruhe und nahm ihn sogleich mit in das Schloß, denn er vermuthete ganz fest, daß er der Retter seiner Tochter sei. Und da gestand ihm denn endlich der Bursch auch Alles, wie er die drei Riesen erlegt und durch den Wein und die Riesenschwerter den Teufel bezwungen habe, ganz wie es auf den Zetteln gestanden. Da dankte ihm der Edelmann tausendmal und sprach: „nun mußt Du auch meine Tochter heirathen!“ Der Bursch aber sagte: „ja, wenn sie mich nur mag!“ „O gewiß!“ sprach der Vater und holte die Tochter her und sagte zu ihr: „sieh, das ist Dein Erretter, den sollst Du zum Manne haben!“ „O mein Leben wollt’ ich für ihn laßen!“ rief die Tochter aus und herzte und küßte ihn, und ward seine liebe treue Gemahlin ihr Leben lang.

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Ernst Meier: Deutsche Volksmärchen aus Schwaben. Scheitlin, Stuttgart 1852, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meier_Volksm%C3%A4rchen_aus_Schwaben_009.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)