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Es begab sich aber nicht lang darnach das sie loß brach / und vormittels ihres anhangs einen Kriegszug zuwegen bracht / in meinung ihren Sohn der Regierung widerumb zuentsetzen / Dieweil sie aber mit ihrem Hauffen in die flucht getrieben / und das Refugium oder zuflucht in Engellandt genommen / ward sie daselbst abermals von den Schotten angeklaget / der obgemelten begangenen That halben / Aber durch die Königinne von Engelland[1] dermassen beschützet / das dieselbe kein gerichtliche anklage wider sie gestatten noch annemen hat wollen / in betrachtung das sie im geblüte so nahe verwand / dieweil aber die Schottische Königinne bey zeit irer Regierung den Tittel des Königreichs Engellandt geusurpiret / und sich angemasset / hat die Königin von Engellandt sie auff freyen füssen nit stellen / oder gar loß geben können / damit sie ihre eigene Person etlicher massen vorsichern ir Landt und Leute und den stadt der Religion in und bey gutem friede erhalten / unnd den Schotten keine ursache einiges unwillens oder unfriedes geben / und hat also die vielgemelte Schottische Königin dar sie denn ihr in einer freyen Gefengnüß mit herrlichem stadt dienen unnd wol pflegn lassen / also / das sie nach irem willen und gefallen in der jagt sich ergetzen unnd verlüstigen hat mögen / Aber sie hat in solchen ihrem standt nicht lange friedlich sein können / sondern auff mittel unnd wege getrachtet / wie sie der Gefengnüß los werden unnd die Königin aus Engelandt umb das Leben bringen möchte / Darzu viel hohe Adels personen beredet und erwecket hat / fürnemlichen den Hertzog zu Nordtfock[2] nebenst andern Grafen unnd Herrn / welche auch endtlich das Leben haben darumb lassen müssen / und als sie in nechst verlauffenem Sommer gepracticiret / Wie sie die Königin aus Engelandt in ihrem Pallast möchte erwürgen unnd umbringen / und frembde Geste ins Königreich Engelandt bringen / dardurch sie der Gefengnüß gar entfreyet / und zu der Kron beyder Königreich Schotlandt un[d] Engelandt komen / und Bäpstliche Religion wiberumb daselbst anrichten möchte / in hoffnung / dardurch neben ihrem anhange das Himelreich zuvordienen / als

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Anonym: Execution Oder Todt Marien Stuarts. , Erfurt 1587, Seite 2v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Maria_Stuart_1587_004.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)