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nicht willst, so will ich dir noch einen guten Rath geben: Nimm deine Brüder nicht mit dir, denn die sind falsch, und setze dich an keinen Brunnenrand.“ Damit ging er in den Wald.

Als nun der dritte Sohn in das Dorf kam, wo er zuerst eingekehrt war, erfuhr er, daß seine Brüder in dem prächtigen Wirthshaus viel Lärm und Unfug getrieben, und weil sie all ihr Geld durchgebracht, und nichts mehr gehabt hätten, den Wirth zu bezahlen, so wären sie in’s Gefängniß geworfen, wo sie noch säßen. Da empfand der Jüngste Mitleid, und es jammerte ihn derselben, und sprach: „Sie sind doch immer brave Bursche gewesen, nur das Vergnügen hat sie verdorben; ich will sie wieder frei kaufen, und mit mir nehmen.“

Das that er auch, und nahm die Brüder mit sich. Unterwegs aber hielten diese heimlichen Rath, um dem jüngsten Bruder den Vogel wegzunehmen, und ihn dann dem Könige zu überbringen, ohne daß dieser es erführe, wer eigentlich den Vogel gefunden habe.

Als sie nun im Walde an einem Brunnen lagerten, setzte sich der Jüngste an den Brunnenrand; da stürzten ihn die beiden Brüder rücklings in den Brunnen hinab, und zogen ab mit dem Vogel, und brachten ihn zum König, und sprachen, sie hätten ihn erbeutet, und erhielten dafür große Ehre und Macht. Aber der Vogel saß ganz still, und pfiff nicht.

Als aber der jüngste Bruder bis an das Wasser des Brunnens hinabgesunken war, da dachte er an das Wort des Fuchses, und sagte: „Ich bin doch recht dumm gewesen, daß ich nicht guten Rath befolgt habe, nun muß ich hier elendiglich umkommen.“

„Nein,“ sagte der Fuchs, der gleich wieder da war, „ich bringe dich durch einen unterirdischen Gang wieder