Seite:Maehrchenkranz fuer Kinder 075.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Als darauf der Gärtner wieder kam, und mit ihrem Vater in ein Nebenzimmer ging, paßte sie auf, und erfuhr nun, daß der junge Jägersmann, den sie immer für einen nahen Verwandten gehalten hatte, der Sohn des Königs sey, den der Gärtner als ein ganz kleines Kind der Königinn weggenommen habe, weil Alles, was er wünsche, sogleich in Erfüllung gehe.

Das hinterbrachte nun Marie dem Prinzen. „Gut,“ sagte der Prinz, „daß ich das weiß. Aber von dir, gute Marie, laß ich nie, obschon ich ein Prinz bin: denn wir sind beisammen aufgewachsen, und müssen nun auch immer beisammen bleiben, weil wir uns einander gut sind, und von Herzen lieb haben.“

Nicht lange darauf kam der Gärtner wieder. Als der Prinz, der schon immer auf seine Ankunft gelauert hatte, ihn erblickte, verwünschte er ihn zu einem Pudel, seine Marie aber wünschte er zu einer Nelke. Dann ging er sogleich an seines Vaters Hof, und ließ den verwandelten Gärtner als Pudel neben sich herlaufen; aber seine Marie steckte er als Nelkenstrauß vor seine Brust.

Dem König gefiel der junge ernste Bursche sehr wohl, und er nahm ihn als Jäger in seinen Dienst. Er hatte ihn oft um sich, und gewann ihn täglich lieber, und nahm ihn immer mit sich auf die Jagd; zuletzt konnte er gar nicht ohne ihn leben, und es war ihm, als ob ihm etwas fehle, wenn der Jüngling nicht um ihn war. Mehrmals hatte der König ihm einen reichlichen Lohn für seinen Dienst geben wollen, aber er nahm nichts an, auch kein Essen. „Ich bedarf nichts, gnädiger König,“ sagte er immer; „ich will Euch nur dienen aus Liebe.“ Nur eine eigene Kammer hatte er gefordert, die er verschließen konnte, und hatte sie auch bekommen.

Das Alles kam seinen Kameraden ganz wunderlich vor,