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19 Denn diser welt weyßheyt ist torheyt bey Got. Denn es ist geschrieben,Yob. 5.
psal. 93.
Die weysen erhaschet er ynn yhren tucken. 20 Vnd abermal, Der herr weyß der weysen gedancken, das sie [96] eyttel sind. 21 Drumb, rhume sich niemant eynes menschen.(alles ewr) Darumb hatt keyn mensch macht vber die Christen gesetz zumachen, die gewissen zubinden. Es ist alles ewr, 22 es sey Paulus odder Apollo, es sey Kephas odder die welt, es sey das leben odder der tod, es sey das gegenwertige odder das zukunfftige, alles ists ewr, 23 yhr aber seyt Christi, Christus aber ist Gottis.

Das Vierde Capitel.

(geheymnis) Das ist, das Euangelion, darynnen die gotlichen gutter verporgen, vns furtragen werden.
(nichts bewust) Niemant kan sich seyner werck vnnd guts lebens halben fur gerecht odder etwas richten, noch von menschen preyßen sich richten lassen, sondern, es stehet[1] alles blos ynn Gottis gnaden.
Da fur halte vns yderman, nemlich fur Christus diener, vnd haußhalter vber Gottis geheymnis. 2 Nu sucht man nicht mehr an den haußhaltern, denn das sie trew erfunden werden. 3 Myr aber ists eyn gerings, das ich von euch gerichtet werde, odder von eynem menschlichem tage, Auch richte ich mich selbs nicht, 4 Jch byn wol nichts myr bewust, aber daryn byn ich nicht gerechtfertiget, der herr ists aber der mich richtet, 5 Darumb richtet nichts fur der zeyt, bis der herre kome, wilcher auch wirt ans liecht bringen was ym finstern verporgen ist, vnnd den rad der hertzen offinbaren, als denn, wirt eynem yglichen von Got lob widderfaren.

6 Solchs aber, lieben bruder, hab ich auff mich vnd Apollo gedeutet, vmb ewren willen, das yhr an vns lernet, das niemant hoher von sich halte, denn ytzt geschrieben ist, auff das sich nicht eyner widder den andern vmb yemands willen auffblase. 7 Denn wer hat dich furtzogen? was hastu aber, das du nicht empfangen habst? so du es aber empfangen hast, was rhumestu dich denn, als der es nicht empfangen hette? 8 Yhr seyt schon satt worden, yhr seyt schon reych worden,(Yhr seyt reych) Er spott yhr, vnnd meynet das widderspiel. yhr hirschet on vns, vnd wolt Got, yhr hirschet, auff das auch wyr mit euch hirschen mochten.

9 Mich dunckt aber, Got habe vns Apostel fur die allergeringsten dargeben, als die dem tod zugeeygent sind, Denn wyr sind eyn schawspiel worden der welt, vnd den engeln vnd den menschen. 10 Wyr sind narren vmb Christus willen, yhr aber seyt klug ynn Christo, Wyr schwach, yhr aber starck. Yhr herlich, wir aber veracht, 11 biß auff dise stund, sind wyr hungrig vnd durstig vnd nacket, vnd werden mit feusten geschlagen, vnd haben keyn gewisse stette, 12 vnd erbeytten vnd wircken mit vnsern eygen henden. Man schilt vns, so benedeyen wyr, man verfolget vns, so dulden wyrs, man lestert vns, so flehen wyr. 13 Wyr sind als eyn keerich der welt, vnd eyns ydermans schabab worden.

[98] 14 Nicht schreybe ich solchs, das ich euch bescheme, sondern ich vermane euch, als meyne lieben kinder. 15 Denn ob yhr gleych zehen tausent zuchtmeyster hettet, ynn Christo, so habt yhr doch nicht viel veter, Denn ich habe euch geporn ynn Christo Jhesu, durchs Euangelion, 16 Darumb ermane ich euch, seyt meyne nachfolger. 17 Aus derselben vrsach, hab ich zu euch gesant Timotheon, wilcher ist meyn lieber son vnd getrewer, ynn dem hern, das er euch erynnere meyner

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 259. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_265.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)
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