Seite:Luther Das Newe Testament Deutzsch 246.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

geschehen Abraham odder seynem samen, durchs gesetz, sondern durch die gerechtickeyt des glawbens, 14 Denn wo die vom gesetz erben sind, so ist der glawbe aus, vnd horet die verheyssung auff, 15 syntemal das gesetz richt nur zorn an, denn [42] wo das gesetz nicht ist, da ist auch keyn vbirtrettung. 16 Derhalben ist die verheyssung geschehen durch den glawben, auff das es gieng nach der gnade, damit die verheyssung fest bestunde allem samen, nicht dem alleyn, der vom gesetz ist, sondern auch dem, der des glawbens Abraham ist, wilcher ist vnser aller vater, 17 wie geschrieben stehet, Jch habe dich gesetzt zum vater vieler heyden, fur got, dem du glewbet hast, der do lebendig macht die todten, vnd ruffet dem, das nicht ist, das es sey.

18 Vnnd er hat glawbt auff hoffnung, da nichts zu hoffen war, auff das er wurde eyn vater vieler heyden, wie denn zu yhm gesagt ist, Also sol deyn same seyn, 19 Vnd er ward nicht schwach ym glawben, nam auch nicht gewar, seynes eygen leybes, wilcher schon erstorben war, weyl er fast hundertierig war, auch nicht des erstorben leybs der Sara. 20 Denn er zweyffelt nicht an der verheyssung gottis, durch vnglawben, ßondern ward starck ym glawben, vnnd gab Got den preyß, 21 vnd wuste auffs aller gewissest, das, was Got verheysset, das kan er auch thun.wer Gott glewbt, der gibt yhm seynn ehre, als, das er warhafftig, almechtig, weyß, gutt, sey, alßo erfullet der glawb die erstenn drey gepot, vnnd rechtfertiget den menschen fur Got, das ist denn der recht Gottis dienst. 22 Darumb ists yhm auch zur gerechtickeyt gerechnet.

23 Das ist aber nicht geschrieben, alleyn vmb seynen willen, das yhm zugerechnet ist, 24 sondern auch vmb vnser willen, wilchen es sol gerechnet werden, so wyr glewben an den, der vnsern hern Jhesum Christ aufferweckt hat von den todten, 25 wilcher ist vmb vnser sund willen dahyn geben, vnd vmb vnser gerechtickeyt willen aufferweckt.

Das Funfft Capitel.

Nv wyr denn sind rechtfertig worden durch den glawben, so haben wyr fride mit Got, 2 durch vnsern herren Jhesu Christ, durch wilchen wyr auch eynen zugang haben ym glawben, zu diser gnade, darynnen wyr stehen, vnd rhumen vns der hoffnung der kunfftigen herlickeyt, die Got geben sol. 3 Nicht alleyn aber das, sondern wyr rhumen vns auch der trubsallen, die weyl wyr wissen, das trubsal gedult bringet, 4 die gedult aber bringet erfarung, die erfarung aber bringet hoffnung, 5 die hoffnung aber lasset nicht zuschanden werden. Das alles darumb, das die liebe gottis ist außgossen ynn vnser hertz, durch den heyligen geyst, wilcher vns geben ist.

(nach der zeyt) Denn von ewigkeit alle glewbige versehen sind, das sie aus der schwacheit solten erloset werden, darynnen sie ein zeytlang seyn.6 Denn auch Christus, da wyr nach schwach waren nach der zeyt, ist fur vns gottlosen gestorben. 7 Nu stirbt kaume yemand vmb des rechts willen, [44] vmb des guttis willen thurste villeicht yemand sterben, 8 Darumb preysset Got seyne liebe gegen vns, das Christus fur vns gestorben ist, da wyr noch sunder waren, 9 so werden wyr yhe viel mehr durch yhn behalten werden fur dem zorn, nach dem wyr durch seyn blutt rechtfertiget sind.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_246.jpg&oldid=- (Version vom 17.10.2016)