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wo sie yhn hyn gelegt haben, 3 Da gieng Petrus vnd der ander iunger hynaus, vnd kamen zu dem grabe, 4 Es lieffen aber die zween zu gleych, vnnd der ander iunger lieff zuuor, schneller denn Petrus, vnnd kam am ersten zum grabe, 5 kucket hynneyn, vnnd sihet die leynen gelegt, er gieng aber nit hyneyn, 6 Da kompt Simon Petrus, yhm nach, vnd gieng hyneyn ynn das grab, vnd sihet die leynen gelegt, 7 vnd das schweys tuch, das Jhesu vmbs hewbt gepunden war, nicht bey die leynen gelegt, sondern, beseytts eyngewickellt an eynen sondern ortt, 8 da gieng auch der ander iunger hyneyn, der am ersten zum grabe kam vnd sahe,(glewbts) Das er were weg genomen, wie Magdalena zu yhn gesagt hatte. vnd glewbts, 9 denn sie wusten die schrifft noch nit, das er von den todten aufferstehen muste, 10 Da giengen die iunger wider zu samen

11 Maria aber stund fur dem grabe vnnd weynet draussen, als sie nu weynet, kucket sie ynn das grab, 12 vnd sihet zween Engel ynn weyssen kleydern sitzen, eynen zun hewbten, vnnd den andern zun fussen, da sie den leychnam Jhesu hyngelegt hatten, 13 vnd die selben sprachen zu yhr, Weyb, was weynistu? sie spricht zu yhn, sie haben meynen hern weg genommen, vnd ich weys nicht wo sie yhn hyn gelegt haben, 14 vnd als sie das saget, wand sie sich zu ruck, vnd sihet Jhesum stehen, vnnd weys nicht das es Jhesus ist, 15 Spricht Jhesus zu yhr, weyb, was weynistu? wen suchstu? Sie meynet, es sey der gartner vnd spricht zu yhm, Herr, hastu yhn hyntragen? so sage myr, wo hastu yhn hyn gelegt? ßo wil ich yhn holen, 16 spricht Jhesus zu yhr, Maria, da wand sie sich vmb vnd spricht zu yhm, Rabuni, das heyst, meyster, 17 spricht Jhesus zu yhr, Rure mich nit an,(nit auffgefaren) weyl sie noch nicht glewbt das er Got war, wolt er sich nicht lassen anruren, denn anruren bedeut glawben. Und S. Johannes sonderlich fur andern Euangelisten, auff die geystlichen deuttungen acht hat, so doch S. Matth. 28. schreibt, er hab sich lassenn die weyber anruren. denn ich byn noch nit auffgefaren zu meynem vater, gang aber hyn zu meynen brudern, vnnd sage yhn, Jch fare auff zu meynem vater vnnd zu ewrem vater, zu meynem Gott vnd zu ewrem Gott, 18 Maria Magdalena kompt vnd verkundigt den iungern, Jch hab den herren gesehen, vnd solchs hatt er zu myr gesagt.

[408] Luce. 24.19 Am abent aber des selben sabbathes, da die iunger versamlet vnd die thur verschlossen waren, aus furcht fur den iuden, kam Jhesus vnd trat mitten eyn, vnnd spricht zu yhn, Habt fride, 20 vnnd als er das saget, zeyget er yhn die hende vnd seyne seytte, Da wurden die iunger fro, das sie den herren sahen, 21 Da sprach Jhesus aber mal zu yhn, habt fride, gleych wie mich der vater gesand hatt, so sende ich euch, 22 Vnd da er das saget, blies er sie an, vnd spricht zu yhn, Nemet hyn den heyligen geyst, 23 wilchen yhr die sund erlasset, den sind sie erlassen, vnd wilchen yhr sie behalltet, den sind sie behallten.

24 Thomas aber der zwelffen eyner, der da heyst, zwilling, war nicht bey yhn, da Jhesus kam, 25 Da sagten die andern iungern zu yhm, wyr haben den herrn gesehen, Er aber sprach zu yhn, Es sey denn, das ich ynn seynen henden sehe, die mal der negel, vnd lege meyne finger ynn die mal der negel, vnd lege meyne hand ynn seyne seytten, will ichs nicht glewben.

26 Vnnd vber acht tage, waren abermal seyne iungern drynnen vnnd Thomas mit yhn, kompt Jhesus, da die thur verschlossen waren, vnnd tritt yns mittel, vnnd spricht, habt fride, 27 darnach spricht er zu

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_176.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2016)