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vnd das du eyn mensch bist, vnd machst dich selbs eynen Gott, 34 Jhesus antwortet yhn, steht nit geschrieben ynn ewrem gesetz,Psal. 81. Jch habe gesagt, yhr seyt Gotter? 35 Szo es die Gotter nennet, zu welchen das wortt Gotis geschach, vnd die schrifft kan doch nicht brochen werden, 36 vnd yhr sprecht zu dem den der vater geheyliget vnd ynn die welt gesand hat, du lesterst Gott, darumb das ich sage, ich byn Gottis son, 37 Thu ich nit die werck meynes vatters,so glewbt myr nicht, 38 thue ich sie aber, so glewbet doch den wercken, wolt yhr nicht myr glewben, auff das yhr erkennet vnd glewbet, das der vater ynn myr ist, vnd ich ym vater.

39 Sie suchten aber mal yhn zu greyffen, aber er entgieng yhn aus yhren henden, 40 vnd zoch hyn wydder iensid des Jordans, an den ortt, da Johannes vorhyn tauffet hatt, vnd bleyb alda, 41 vnd viel kamen zu yhm vnd sprachen, Johannes thatt keyn zeychen, aber alles was Johannes von dißem gesagt hat, das ist war, 42 vnd glewbten alda viel an yhn.

Das eylfft Capitel.

Es lag aber eyner kranck, mit namen Lazarus von Bethanian ynn dem flecken Maria vnd yhrer schwestern Martha, 2 Maria aber war, die, den herrn gesalbet hatte mit salben vnd seyne fusß getrocket mit yhrem har, der selbigen bruder Lazarus lag kranck, 3 da sandten seyne schwestern zu yhm vnd liessen yhm sagen, Herre, sihe, den du lieb hast, der ligt kranck, 4 Da Jhesus das horet, sprach er, die krancheyt ist nicht zum tod, sondern zum preyß Gottis, das der son Gottis da durch preyset werde, 5 Jhesus aber hatte Martham lieb vnnd yhre schwester vnd Lazaron, 6 Als er nu horet, das er kranck war, bleyb er zween tage an dem ortt da er war.

7 Darnach spricht er zu seynen iungern, last vns widder ynn Judean zihen, 8 Seyne iunger sprachen zu yhm, meyster, Jhenes mal wollten die Juden [372] dich steynigen, vnnd du willt widder dahyn? 9 Jhesus antwort, sind nicht des tages zwelff stund? Wer des tages wandelt, der stost sich nit, denn er sihet das liecht diser wellt, 10 Wer aber des nachts wandellt, der stost sich, denn es ist keyn liecht ynn yhm, 11 Solchs sagt er, vnd darnach spricht er zu yhn, Lasaros vnser freund ist entschlaffen, aber ich gehe hyn, das ich yhn auffwecke, 12 Da sprachen seyne iunger, Herre ist er entschlaffen, so wirts besser mit yhm, 13 Jhesus aber saget von seynem todt, sie meyneten aber, er redet vom leyplichen schlaff, 14 Da sagts yhn Jhesus frey er aus, Lazarus ist gestorben, 15 vnd ich byn fro, vmb ewren willen, das ich nicht da gewesen bynn, das yhr glewbet, Aber last vns zu yhm zihen, 16 Da sprach Thomas, der genennet ist, Zwilling, zu den iungern, last vns mit zihen, das wyr mit yhm sterben.

17 Da kam Jhesus, vnd fand yhn, das er schon vier tage ym grabe gelegen war, 18 Bethania aber war nah bey Jerusalem, bey funfftzehen feld wegs, 19 vnnd viel Juden waren zu Marthan vnd Marian komen, sie zu trosten vbir yhrem bruder, 20 Als Martha nu horet, das Jhesus kompt, gehet sie yhm entgegen, Maria aber bleyb da heym sitzen.

21 Da sprach Martha zu Jhesus, Herre, weristu hie gewesen, meyn bruder were nicht gestorben, 22 Aber ich weys auch noch, das, was du bittest von Gott, das wirt dyr Gott geben, 23 Jhesus spricht zu yhr,

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_161.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2016)