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43 Yhr habt gehoret das gesagt ist. Du sollt deyn nehisten lieben vnd deynen feynd hassen.Leui.t 19.
et. 26.
Luce. 6.
44 Jch aber sage euch, Liebet ewere feynde, benedeyt die euch maledeyen, thut wol den die euch hassen, bittet fur die, so euch beleydigen vnnd verfolgen, 45 auff das yhr kynder seyd ewers vatters yhm hymel, Denn er lest seyn Sonne auff gehen vbir die bosen vnd vbir die gutten, vnd lest regnen vbir gerechten vnd vngerechten, 46 denn so yhr liebet, die euch lieben, was werdet yhr fur lohn haben Thun nit dasselb auch die zollner?(zollner) heyssen latinisch Publicani vnd sind gewesen, die der Romer rendte vnnd zoll bestanden haten, vnnd waren gemeyniglich gotloße heyden, dahyn von den Romern gesatzt 47 Vnd so yhr euch nur zu ewern brudern freuntlich thut, was thutt yhr sonderlichs? thun nit die tzollner auch also? 48 Darumb yhr sollt volkomen seyn, gleych wie ewr vatter ym hymell volkomen ist.

[32]
Das sechst Capitel.

Habt acht auff ewr almoßen, das yhr die nitt gebet, fur den leutten, das yhr vonn yhn gesehen werdet, yhr habt anders keynen lohn bey ewrm vatter ym hymel, 2 wenn du nu almosen gibst, solltu nitt lassen fur dyr posaunen, wie die heuchler thun yn yhren schulen vnd auff den gassen,Matth. 23. auff das sie von den leuten gepreysset werden, warlich, ich sage euch, sie haben yhrn lohn dahyn. 3 Wenn du aber almosen gibst, so laß deyne lincke hand nitt wissen, was die rechte thut, 4 auff das deyn almosen verporge sey, vnd deyn vatter, der ynn das verborgen sihet, wirt dyrs vergelten offentlich.

5 Vnnd wenn du bettist, soltu nitt seyn, wie die heuchler, die da gerne stehen vnnd beten ynn den schulen, vnd an den ecken auff den gassen, auff das sie von den leuten gesehen werden, warlich, ich sage euch, sie haben yhrn lohn dahyn, 6 Wenn aber du bettist, so gehe ynn deyn kemerleyn, vnnd schleuß die thur zu, vnnd bete zu deynem vater verporgen, vnnd deyn vatter, der yn das verporgen sihet, wirt dyrs vergelten offentlich.

7 Vnnd wenn yhr betet, sollt yhr nitt viel plappern, wie die heyden, denn sie meynen, sie werden erhoret, wenn sie viell wortt machen, 8 darumb solt yhr euch yhn nit gleychen, Ewer vatter weyß, was yhr bedurfft, ehe dann yhr yhn bittet, 9 darumb solt yhr also beten.

Luce. 11.Vnser vater ynn dem hymel. Deyn name sey heylig. 10 Deyn reych kome. Deyn wille geschehe auff erden wie ynn dem hymele 11 Vnser teglich brott gib vnns heutt, 12 vnd vergib vns vnsere schulde, wie wyr vnsernn schuldigern vergeben, 13 vnnd fure vnns nitt ynn versuchung, sondern erlose vns von dem vbel, denn, deyn ist das reych, vnd die krafft, vnnd die herlickeyt in ewickeyt. Amen. 14 Denn so yhr vergebt den menschen yhre feyle, so wirtt euch ewr hymelischer vatter auch vergeben, 15 wo yhr aber den menschen nit vergebt yhre feyle, so wirtt euch ewr vater auch nitt vergeben ewre feyle.Matth. 18.
Marci. 11.

16 Wann yhr fastet, solt yhr nit sawer sehen wie die heuchler, denn sie verstellen yhr angesicht, auff das sie fur den leutten scheynen mitt yhrem fasten, warlich, ich sag euch, sie haben yhrn lohn dahyn.

Empfohlene Zitierweise:
Martin Luther: Das Newe Testament Deutzsch. [Melchior Lotther d. J. für Christian Döring und Lukas Cranach d. Ä.], Wittenberg 1522, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luther_Das_Newe_Testament_Deutzsch_022.jpg&oldid=- (Version vom 22.4.2021)