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Einleitung.

Die Mineralogie ist die Wissenschaft von den in ihrer Masse gleichartigen Gegenständen, von denen ein Theil wie der andere ist z. B. langweilige Romane und Gold, von dem es ganz gleichgiltig ist, ob man viel oder wenig davon hat. Da diese Gegenstände keine Organe haben, können sie, wie viele Menschen, weder lesen noch schreiben, ja sie können nicht einmal sprechen, woher es kommt, daß die Mineralogie an sich sehr langweilig ist. Um die Sache einigermaßen lustig zu machen, unterscheidet man einfache Minerale und gemengte. Wir handeln, um verständlicher zu werden, nur von den einfachen und lassen Geognosie und Geologie bei Seite.

Die Minerale unterscheiden wir an verschiedenen Kennzeichen, als da sind:

1) Die Gestalt der Minerale. Durch die Gestalt kann man zum Beispiel einen Berg von einem Edelstein ganz genau unterscheiden.

2) Der Zusammenhang der Minerale (Cohärenz), welche sich durch die Spaltbarkeit, den Bruch und die Härte kundgibt. Man unterscheidet 10 Härtegrade vom Talk bis zum Diamant; den 11ten Härtegrad haben die Herzen der Geizhälse.

3) Die Dichte der Minerale, von welcher es kommt, daß ein Pfund Blei schwerer ist, als ein Pfund Flaumen.

4) Das Verhalten der Minerale zum Licht, von welchem der bekannte Schiller herrührt (siehe dessen sämmtliche Werke).

Empfohlene Zitierweise:
Franz Bonn: Lustige Botanik und Mineralogie. 2. Auflage. Braun & Schneider , München [1880], Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lustige_Botanik_und_Mineralogie.djvu/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)