1290. Um diese Zeit ungefähr war ein Räuber, Namens Peter Müggel, im Lande Holstein; der wohnte auf dem Müggelsberg unweit der Arnsböken, beim Muschütenkrog. Er plünderte die Kaufleute so oft, daß die Lübschen endlich auszogen und sein Schloß zerstörten; aber sein Gut und Geld hatte er in die Heide gebracht; da soll der Teufel es in ein tiefes Loch verschworen haben, daß es Keiner kriegen können.
Die Lübschen griffen zwar endlich den Müggel selbst; aber die Güter und das Geld konnten sie nicht heben.
Peter Müggel jagt übrigens noch auf seinem dreibeinigen Schimmel des Nachts umher; doch hat er keinen Kopf. Denn der liegt zu Lübeck unter einem Schlangenstein in einem dreidrätigen Sack, und ist mit einem Knoten verschlossen, den selbst der Teufel nicht lösen kann.
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)