Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/57

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
28. Burgemeister Segebade Crispin.

Im Jahre 1234 ist Herr Segebade in den Rath gekoren. Sein Geschlecht ist aus Pommern nach Lübeck gekommen, und es sind treffliche Männer, erfahrene und wohlversuchte Kriegsleute gewesen, deren einer dem Kaiser Friedrich Rothbart wider die Saracenen geholfen, und den deutschen Orden mitgegründet. Herr Segebade hat auch in Afrika das Beste verrichten helfen und hiedurch einen herrlichen Sitz und Ort Landes daselbst erlangt, den auch seine Nachkommen lange Jahre aus Gunst der Kaiser besessen und innegehabt. Endlich sind die Mohren allzumächtig geworden; und da die guten Leute keinen Entsatz bekommen, haben sie das Land hoher Noth halber verlassen müssen.

Dieser Crispinen Bilder hängen zu S. Katharinen am Chor, weil sie der Kirche und dem Kloster trefflich viel gegeben und vermacht.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/57&oldid=- (Version vom 1.8.2018)