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behalten. Der König aber ist bald nachher in großem Herzeleid vergangen, und der Graf ins Kloster getreten, und hat aus großer Demuth sein Brot vor den Thüren gebettelt. Danach ist er sanft und selig gestorben.


27. Burgemeister Diederich Witte.

Im Jahre 1234 ist Herr Diederich Witte zu Rath gekoren, der hernach Burgemeister geworden, und 1300 gestorben ist. Dieser Herr Diederich hat in seinem Leben drei Ehefrauen gehabt; die beiden ersten waren reich und vornehmen Geschlechtes, aber Gott hat ihm mit denselbigen keine Erben bescheert. Wie ihm nun die erste und die andere Frau abgestorben, nimmt er die dritte, eine wackere junge Dirne, die war nur eines armen Höppners Tochter. Mit der hat er hernach Erben genug, Söhne und Töchter gehabt, deren Nachfahren noch leben.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)