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Tafel zu seinen andern Gästen, setzt ihn jedoch, weil er schlecht gekleidet, unten an. Da nun die Gäste, der Gewohnheit nach, einer um den andern Geld zu Wein legen, will dieser Morgenweg, obgleich Bootsmann, doch nicht der Geringste sein, und legt so viel auf, als alle andern zusammen; dessen sich der Herr, wegen seines ärmlichen Aeußeren, sehr verwundert. Weil nun dieses etlichemal geschieht, wird der Herr bewogen, wie auch die anderen Gäste, zu fragen, wer er sei, samt andern Umständen mehr. Da sagt Morgenweg: sie sollten sich zufrieden geben bis morgen zu Mittag. Inmittels bittet er den Hausknecht, daß er ihm seinen Tragkasten hinten auf die Kammer überm Pferdestall helfen möchte; und geht hernach zum Balbirer, giebt ihm gut Trinkgeld, daß er den andern Morgen um 8 Uhr zu ihm auf die Kammer kommen und ihn scheinbar machen wolle. Das geschieht; als aber der Balbirer weg ist, macht Morgenweg seinen Kasten auf, nimmt seine stattlichen Kleider heraus, staffiert sich auf’s herrlichste und kömmt, da der Herr schon mit den anderen Gästen zu Tische sitzt, und setzt sich, wie er die vorigen Tage gethan, unten an. Der Herr zwar steht sogleich auf und will ihn obenan setzen; aber Morgenweg wollte durchaus nicht. Da war keiner an der Tafel, der so viel Lust hatte zu essen, als zu vernehmen, wer er sei. Nach der Mahlzelt begehrt der Fremde, daß der Herr ihm alle Frachtbriefe wegen der großen im Hause liegenden Güter

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)