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das nicht der Fall war, hab’ ich sie in der Regel weggelassen; mit Ausnahme jedoch derjenigen, welche dem Sinn und Geist des Volks schon bei aller Wahrheit entsprachen.

Das Volk nämlich hebt aus seiner Geschichte sich besondere Geschichten heraus, an denen es in einer gewissen Pietät das Wesentliche unverändert läßt, mit dem Übrigen aber nach seinem Sinn verfährt. Nur daß solche Geschichten sich keineswegs immer auf Heroen und Großthaten beziehen: es scheint vielmehr gerade vor diesen, wie vor einer dämonischen Macht, die eigentlich sagenhafte Überlieferung nicht selten ehrfürchtig zurückzutreten. Doch dieß hier näher zu erörtern, liegt außer meinem Plan.

Märchen hab’ ich nur wenige, gleichsam zur Probe, aufgenommen, theils weil dergleichen schon sonst gesammelt sind, theils weil eine einzelne Stadt, in verhältnißmäßig später Zeit und von den verschiedenartigsten Ansiedlern gegründet und erhoben, an sich wenig Ursprüngliches darbietet. In meiner Jugend

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite IV. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/4&oldid=- (Version vom 1.8.2018)