Um diese Zeit hat in der Wagemanns- oder Wahmstraße, da wo die großen Häuser stehen, ein alter Kriegsmann gewohnt, welcher vordem in der holländischen Staaten Dienst gegen den Spaniard und Engelsmann gestritten, aber einsmals, wie er sagte, weggekommen und zu den Avanturiers oder Fliboters gestoßen war, allwo er wunderliche Thaten verrichtet. Da er nun Leib und Seele, wie er gesagt, salviert, hat er sich vor dem leidigen Teufel und seiner Gesellschaft nicht gefürchtet, sondern dieselben öfter hergefordert, daß sie ihm ein sonderbares Gespenst vorgekommen, dessen er all’ sein’ Lebtage gedenken müssen; und hat er darnach, wenn Jemand zweifeln wollen, wie es bewandt wäre, demselben strar in’s Wort gefallen, und also gesprochen:
„Wat? Gespenster sull’t nich gêven? Gespenster givt et doch, so wâr ik Her van Höneman hêt un Hövtman bî de Frîbüters west bün. Hört man tô, wat mî sülfst vör ’n Geschicht’ passêrt is.
Ik Her van Höneman, Laitnant Wacker, un Laitnant van de Cumpani sêten êns Avens gans vergnöglik up mîn Stûv’ un spêlden en Gericht Lummer. Sôlo was ’n Schilling un all dat anner so na Prôpotschôn, as örndliche Lüd’ hört und gebört.
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 383. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/389&oldid=- (Version vom 1.8.2018)