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Raiser mit seinem Streithammer auch auf polnische Manier. Ihm folgte ein Haufe vornehmer Bürger und Gesellen, prächtig ausstaffiert, vier und vier im Gliede; diesen vier Trompeter, welche den Möllnischen Marsch bliesen, und drei Kürassiere. Danach ritt der Hauptmann im köstlichen Pelzmantel zwischen zwei Rathsherren, welchen Eines Raths Hausdiener in ihrer Tracht folgten. Nun kam Junker Plönnies als Führer mit einer andern Zahl vornehmer Bürger und Gesellen, alle wohlberitten und aufs herrlichste gekleidet und staffiert. Nach einem andern Trompeter ritt nun der Marschalk mit den Reitendienern in guter Rüstung daher, und diesen folgten die Karossen mit den Kämmereiherren und den Männern und Frauen von der Freundschaft. Ganz hinten an saß auf einem wunderlich zugerichteten Rößlein der Hômester oder die lustige Person mit feuerrother Parüke und in buntem Habit, welcher also den Zug schloß. Hinter dem schrieen die Jungs: „Hansnarr, Für in de P’rük, Blassersnût“ u. s. w. Womit sie bis an die Schafbrücke gezogen sind.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/387&oldid=- (Version vom 1.8.2018)