samt einem Kistensitzer; es waren auch drei Gesellen und drei Schlaven da, und Nachts wachten 3 große englische Doggen, weil kein Mensch darin blieb. Das alles ward durch die Bürgern abzuschaffen beliebet um der Menage willen; der Keller ward verpachtet; der Pächter hielt einen Gesellen und einen Schlaven; und einer nach dem andern mußte abdanken.
Item mit der Schafferei fing man auch an zu menagieren. Als nun 1650 Eines Raths Schaffer gestorben, ward sie zu der Stadt Besten für 100 Lüb. an einen Bürger verpachtet; der Schaffer mußte sich mit einer geringen Verlehnung behelfen, bis 1680 der letzte starb. Da zog solchen Dienst der damalige Hausschließer, der allmächtige Hans, welcher auch Fürböter und Zehnpfennigsknecht war, an sich. Da auch vordem jener, der Marschalk nebst dem Schaffer, und die vier Hausdiener oder Rothröcke vor Einem Rath hergingen, wenn der auf das Haus zog, und da man 40 ja 50 Reitendiener gehabt: hat man solche bis auf 12 eingezogen, und wenn auch einige mehr möchten angenommen werden, sollten sie doch kein „Salarium“, sondern die „Expectanz“ haben. So fiel auch dieß Stück lübscher Herrlichkeit dahin.
Item wegen der Lachswehr ward auch menagiert, so vordem eine Fischer-Verlehnung war, itzo aber mit dem Recht, Rommeldeuß zu schenken, verehrt und für 3 bis 400 verpachtet worden; weil jedoch der auf der Schafferei
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 375. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/381&oldid=- (Version vom 1.8.2018)