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200. Traven-Nix.

1630 ging Herr Geert Reuter, welcher mit Ziegelbrennen und Steinen sein Verkehren gehabt, zu Abend mit Thorschluß nach Moisling, um die Nacht daselbst zu bleiben. Wie er nun unterweges auf dem Damm oder Hohenstege ist, sieht er auf dem Wasser eine nackete Gestalt sich etlichemal erheben, welche sich allenthalben umgeschaut und gerufen: „Wehe, wehe, die Stunde ist da, aber der Mensch ist nicht kommen!“ Geert Reuter weiß zwar nicht, was es bedeutet, geht aber ruhig seines Weges fort; da kömmt vom Berg herab ein Knabe im vollen Lauf gerannt, und will nach dem Wasser zu. Diesen krigt Geert Reuter zu fassen, hält ihn fest und fragt ihn: „wo willst du hin, mein Sohn? wo willst du hin?“ Der Knabe spricht: „o laßt mich gehn; ich will baden; ich muß baden.“ Da sagt Geert Reuter: .„Du sollst um Gotteswillen nicht.“ Der Knabe wird nun traurig, läßt sich aber still nach Moisling führen. Und hat Herr Geert damals vermuthlich sein Leben gerettet.

Dergleichen Geschrei hat man öfter gehört, wie glaubwürdige Leute versichern; und ist jedesmal an dem Tag ein Knabe ertrunken.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/377&oldid=- (Version vom 1.8.2018)