zur rechten Zeit. Denn der König von Dänemark kam mit großer Macht und schloß die Stadt zu Wasser und zu Lande ein und zerstörte die Mauern. Die Knechte aber waren unzufrieden, weil sie seit anderthalb Jahren schlechte Löhnung erhalten: da ihnen nun freier Abzug mit Gut und Blut verheißen ward, so gaben sie die Verteidigung auf, obschon sie sich lange genug hätten halten können, und zogen ab. Herr Trude aber ließ bei Trommelschlag ausrufen: wer was von dem Warbergschen Schloßgut hätte, der sollte es abgeben. Auch setzte er die, welche vorhin das Haus eingenommen, in’s Gefängniß, und ließ sie samt den Bürgern, welche dabei geholfen, hinrichten. Marx Meier bekam freien Paß nach Helsingör: er wollte zum Könige, und ihm entdecken, was sein Rath vor ihm gern verborgen hielt. Aber Herr Melchior Ranzau, Tyge Krabbe und etliche mehr hintertrieben das, und machten, daß er ihnen befohlen ward. Da peinigten sie ihn, ließen ihn enthaupten und seinen Leib auf vier Räder legen. Der Kappellan, welcher bei ihm war, und das Schloß Warberg hatte einnehmen helfen, ward lebendig geviertheilt; dem Fähndrich der Kopf abgeschlagen und auf eine hohe Stange gesteckt.
Geert Meier kam auf den Willen der Landsknechte los, als ihn des Zöllners Magd zu Helsenör zur Ehe begehrte: dagegen verpflichtete er sich, diejenigen zu bezahlen, welche Forderungen an ihn machen würden: dem
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 333. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/339&oldid=- (Version vom 1.8.2018)