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sich verliefen und Frieden suchten. Im blanken Harnisch und mit silbernem Admiralstab kam Wullenweber zur Verhandlung nach Hamburg; zwei Hauptleute mit siebenzig gepanzerten Reitern geleiteten ihn; Trompeten und Posaunen wurden vor ihm her geblasen. Aber man verstand ihn nicht; die Hamburger hatten ihm schon im Kriege den Proviant versagt; und jetzt waren seine eignen Amtsgenossen bemüht, ihn in beiden Städten zu verdächtigen. Unerwartet kam er zurück und kräftigte seinen Anhang; dann schloß er Frieden mit den Holländern, und gewährte ihnen am Ende selbst die Fahrt auf der Ostsee, weil die dänischen Angelegenheiten eine Wendung erhalten, die seine ganze Kraft in Anspruch nahm.

In Dänemark nämlich hatte Herzog Christian, des verstorbenen Königs ältester Sohn, einen unvermutheten Anhang gewonnen; namentlich hatte sich Holstein und Schleswig für ihn erklärt; auch der König von Schweden verband sich bald mit ihm. Wullenweber, der den dänischen und schwedischen Städten mit der Aufnahme in den Hansabund geschmeichelt, und, von den Umständen begünstigt, dort einen Freistaat zu gründen gedacht, wozu seine Freunde, Ambrosius Bokbinder zu Kopenhagen und Jürgen Münter zu Malmö, bisher insgeheim mitgewirkt, änderte jetzt seinen Plan. Mit kühnem Entschluß erhob er die Fahne für den in schmählicher Gefangenschaft schmachtenden König Christiern II., vordem Lübecks argen Feind,

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 322. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/328&oldid=- (Version vom 1.8.2018)