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fünf Wochen über, daß sie gefangen gewesen. Die sechs Räuber hatten wir zwei Nächte bei uns; dann brachten wir sie aus dem Hafen und warfen sie über Bord; auch die Todten plünderten und warfen wir in die See. Wir verloren dagegen 11 Mann; von denen wurden 10 auf dem Rysöer Kirchhofe begraben; der elfte, Wents Steuermann, lebte noch bis zur Wismar; da starb er auch. Auch wurden wohl 20 der Unsrigen verwundet, kamen aber bald wieder zu paß. Die uns aber mit dem Boote entkommen waren, fielen selb vier nachher noch in Michel Here’s Hände, der sie über Bord warf. So blieben noch 9 übrig, die sich bis Warberg durchschlichen; da wurden sie ergriffen, der eine zum Büttel gemacht und genöthigt, den übrigen 8 die Köpfe wegzuhauen. Wir aber nahmen die Güter und das Beste vom Tau und Takel, Ankern und Segeln, und verbrannten das Schiff dann. Die Güter beuteten und theilten wir; da war von allerlei Waare, Getränk, Proviant und Kirchensilber, so daß jeder von uns, die Todten sowohl als die Lebendigen, an 70 Maek Lübsch bekam. Auf Sanct-Martens-Abend liefen wir dann aus Hyltenge und hatten noch manchen Sturm zu bestehn; aber Gott half uns, daß wir auf Sanct-Katharinen-Abend vor die Trave kamen, 91 an Zahl, jung und alt auf beiden Schiffen. Marten Pechlins Fähnlein aber brachten wir mit, und ließen’s in die Marienkirche über der Bergenfahrer Stuhl hängen.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/316&oldid=- (Version vom 1.8.2018)