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Diese Jungfrau ist Anno 1523 gestorben und vom Hauptmann im Dom hinter dem Chor ehrlich begraben. Nachmals hat er über den Altar daselbst ein schönes Epitaphium setzen lassen, das von einem guten Meister in Frankreich gemahlt war, nämlich ein schönes Marienbild im blauen Kleid mitten in der Tafel stehend, der Jungfrau wahres Conterfei; auf der Linken kniete er selbst, wie er in Helden, Schlössern und Banden gewesen, zur Rechten aber in seiner Rüstung, wie er staffiert war, da er in den Krieg gezogen.

Dieses alles haben vornehme, ehrliche Biederleute zu unterschiedlichen Malen erzählt, welche sowohl den Hauptmann wie auch die Jungfrau bei ihrem Leben gar wohl gekannt.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/288&oldid=- (Version vom 1.8.2018)