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158. Der Heiligenschrein im Dom.
1506 saß ein Müllergesell, Namens Einhorn, zu Lübeck auf den Tod; dem hat man in seinem Gefängniß nachgelassen, daß er mit einem alten stumpfen Messer in Holz schnitzen mögen. Da hat er einen kostbaren Heiligenschrein ausgeschnitzt, wo die Jungfrau saß, der ein Einhorn in den Schooß sprang, und dabei stand der Bischof Blasius und blies, und hinten ging eine Mühle, so daß sich alles bewegte. Dann ist es schön bemahlt und vergoldet, und in der Domkirche rechts vom kleinen Altar aufgestellt. Als aber der Müllergesell bald darauf hingerichtet worden, ist das Werk stehn geblieben; und hat sich Keiner gefunden, der es wieder in Gang bringen können.
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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/282&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/282&oldid=- (Version vom 1.8.2018)