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155. Das Kloster zu St. Annen.

1501 wollte Herzog Magnus von Mekelnburg seine Jungfernklöster reformieren, und fing damit an, daß er die frommen Töchter der lübschen Herren, welche dort erzogen wurden, wegjagte. Da wurden etliche Rathspersonen und ansehnliche Bürger zu Lübeck eins, kauften einen Ritterhof bei S. Aegidien, und legten mit Bewilligung der Obrigkeit dort ein Kloster an. Darin sollten der Bürger Kinder, wie es am Anfang bei den Klöstern geschehn, in guten Künsten unterrichtet und ehrlich erzogen werden.

Den ersten Stein legte 1502 der Bischof Dietrich Arndes, und bekam dafür zwei Stübchen Wein, eine Tonne Hamburger Bier, einen Bötling (Hammel) und einen güldnen Pokal mit S. Annen Bild.

Meister Synsingus Hesse aber ward aus Braunschweig verschrieben und baute mit fünf Gesellen die hohe und gerade Mauer ohn’ einiges Gerüst von außen auf.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/277&oldid=- (Version vom 1.8.2018)