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soll. Der aber spricht: „mein Herr, ich komme zu Ihm als ein alter aufrichtiger Freund; ist Ihm noch wohl bewußt, daß Er mir vor acht Jahren auf seine Hand und Petschaft 400 Gulden auszahlen müssen?“ – „Ja, spricht der Kaufmann, dessen verwundere ich mich noch, weil der Herr davon redet; ich habe auch an die Kaufleute in Hamburg geschrieben, aber vernommen, daß keiner solches Namens daselbst vorhanden; doch, weil man mich auf einen Eid dringen wollen, hab’ ich das Geld willig bezahlt und damit wohlzufahren gewünscht.“ Darauf versetzt der Rath: „Nun, ich erkenne an diesen Reden Sein ehrlich Gemüth und will Ihm aus dem Traum helfen. Ich bin der Mann oder damalige Student, der das Geld empfangen; der liebe Gott hat Seinen Wunsch erfüllet, und so will ich Ihm das Kapital samt den Zinsen von acht Jahren her mit Dank zurückzahlen.“ Darauf will der Kaufmann, vor Verwunderung fröhlich, der Zinsen gern entbehren; aber der Kurfürstliche Rath giebt es nicht zu, und schenkt ihm außerdem ein Kleinod von 400 Thalern an Werth dazu. Folgte darauf eine herrliche Collation, wovon ich aber nichts genossen.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 266. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/272&oldid=- (Version vom 1.8.2018)