Seite:Luebische Geschichten und Sagen.djvu/259

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kleverblatt (Kleeblatt) machten; zum Zeichen, daß er’s gethan.

Das ist noch vor dem Burgthor unweit der Kienräucherei zu sehen.


138. De Düvel in de Brûnstrât.

1480 hat der Teufel in der Braunstraße zu Lübeck ein lügenhaftes Spectakel gemacht. Es starb nämlich ein Bürger daselbst; aber einige Tage hernach offenbarte sich der Teufel der Hausfrau sowohl als dem Gesind, in Gestalt des Verstorbenen, und bat flehentlich, daß man ihn aus der Pein des Feuers mit Betfahrten und Seelmessen auch Almosen helfen wolle; und dabei trieb er ein solches Gerummel und Getummel, daß es die Nachbarn hören mögen.

Wie aber die Wittwe zur Ahrensbôken auf die Betefahrt geht, und ein gut Stück Geld mitgenommen, ist’s ruhig geworden.

Davon hat man noch lange Jahre gesagt: De Düvel in de Brûnstrât.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/259&oldid=- (Version vom 1.8.2018)