1463 starb Herzog Bernhard von der Naumburg und Sachsen; und ist zu Ratzeburg im Dom begraben.
Dieser gottselige Fürst hat bald vor seinem Ende seinen Sohn Herzog Johann insonders ermahnt und ihm im Testament zur Lehre gegeben: daß er ja mit den Städten Lübeck, Hamburg und Lüneburg allewege guten Frieden und vertrauliche Nachbarschaft halten sollte.
O bone Jesu, wie haben die Nachkömmlinge das gehalten!
1463 hatte des Papstes Legat, Marinus, so viel Geld und Gut in Schweden und Finnland zusammengescharrt, daß auch König Christiern sich darüber verwundert, wie die Leute so willig, zu geben, während sie, wenn er selber nur eine geringe Schatzung auflege, Leib und Leben dran setzten. Zuletzt ertappet der König einen guten Beutel voll, den der Legat an seine Factoren nach Lübeck übermachen wollen, und nimmt ihn zu sich. Der Legat giebt dem Könige gute, auch böse Worte und sagt:
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/238&oldid=- (Version vom 1.8.2018)