Als der Ketzermeister nun das Feuer anlegte, sprach Wilhelm zu ihm: „Siehe, Du legest jetzt ein kleines Feuer an; aber bald kömmt ein größeres vom Himmel, das kannst Du nicht dämpfen, und das wird ewig sein.“ Dann sang er einen Psalm, bis er starb.
1405 ist das herrliche Kunstuhrwerk am Seiger zu S. Marien hinter dem Chor von einem fremden Meister gemacht, der auch alle Erscheinungen und Bewegungen der himmlischen Körper berechnet und angezeigt; wie noch zu sehen.
In der Mitte hat er auch den Herrn Christus angebracht, und an beiden Seiten Thüren, wo zwei Rothröcke oder Hausdiener mit der Fiedel gestanden; sobald die aufgespielt, haben die zwölf Apostel zu tanzen angefangen, und sind so vor dem Herrn Christus ohne Reverenz vorübergetanzt.
Da nun einmal der Blitz eingeschlagen, wie man meint, weil es ein heidnisch Wesen war, hat man’s verbessert und an die Stelle der zwölf heiligen Boten die sieben Kurfürsten samt dem Seckelmeister gesetzt, und es angerichtet, daß sich dieselbigen vor dem Herrn Christus
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 182. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/188&oldid=- (Version vom 1.8.2018)