Da erhub sich ein furchtbares Stürmen und Heulen und Jagen um den Ring; aber die Leute gruben in Gottes Namen weiter, während sie im Stillen beteten. Und als sie zum drittenmal in Gottes Namen ansetzten, da ward es hell, und sie sahen eine goldne Wiege, darin lag ganz natürlich ein silbernes Kind. Indem aber brach die Frau des Bauern, die nicht sehr fromm war, mit den Worten hervor: „Wat, Dübel, is dat?“ und in dem Augenblick war nicht allein Alles verschwunden, sondern so viel man auch ferner grub, fand man doch nichts als steinerne Scherben.
In den achtziger Jahren grub ein Bauerknecht nach, der hatte was glänzen sehn. Er war muthig, und als er das Jagen und Toben hörte, rief er laut: Stah Hans! stah Hans! da fiel plötzlich ein Pferdekopf in den Wall, und es rief: Hestu mit rêten, so müstu ok mit frêten. Der Pferdekopf liegt da noch.
Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)