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53. Die Lachswehr.

Graf Johann V. von Holstein war ein so freundlicher und leutseliger Herr, daß ihm ein besonderer Name: der Milde oder Freigebige, zugelegt ward. Er schenkte auf eine Zeit einem Bürger zu Lübeck, der es nicht sonderlich um ihn verdient hatte, einen Fischstand, darin unzählig viele Lachse durchs Jahr gefangen wurden. Der heißt heutiges Tages die Lachswehr.

Es sind aber dazumal die Lachse in Lübeck so häufig gewesen, daß die Dienstboten sich ausbedungen, wenn sie ihren Dienst angetreten, allerhöchstens zweimal in der Woche mit Lachs gespeiset zu werden.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/109&oldid=- (Version vom 1.8.2018)