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Nun brachte man im ersten Gange 2 Schüsseln mit Eierpasteten, 2 mit Heringssalat, 2 mit Ragout von braungekochtem Wild, 2 mit Kalbfleischpasteten, 2 mit Rindfleisch, 2 mit Fischen; den zweiten Gang bildeten eine Schüssel mit Ziemer oder Keuler, eine mit Gänsebraten, 2 mit Torten, 2 mit Gebackenem, 2 mit Krebsen, 2 mit Salat, 2 mit anderem Gemüse; der dritte Gang war dem des vorigen Abends gleich: auch der Wein war derselbe. Zum Schluß trank der Martensmann auf „das gute Vernehmen zwischen dem Hause Meklenburg und der Stadt Lübeck.“ Die Gesellschaft geleitete ihn danach wieder in seine Herberge, und ward mit Kaffee und Wein so lange regaliert, bis der Wagen vorfuhr.

Unterdessen wurden aus der Hofküche dem Hausvogt eine Torte, eine Gans und eine Hirschkeule, dem Kellermeister, dem Registrator und der Altenfrau jeglichem eine Gans und eine Torte, dem Martensmann aber zur Reise eine kalte Wildpretpastete, eine Torte, ein kalter Gänse- und ein kalter Schweinebraten und zwei Scheffel Hafer geschickt. Für seine Obrigkeit ward ihm besonders ein Rehbock oder Wildschwein mitgegeben; auch erhielt er ein altes Markstück, den sogenannten Martensgulden. Seine Zeche ward vom Hofe berichtigt. Nachmittags 2 Uhr präcise geschah die Rückfahrt nach Lübeck.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/102&oldid=- (Version vom 1.8.2018)