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wie in meinem Deutschen Sagenbuche, den Gang einer großen Wanderung durch alle Gebiete Thüringens mit Hinzuziehung des Voigtlandes genommen, und zwar theils nach den Flußthälern, theils nach Höhenzügen. Dieses System erweis’t sich praktisch-zweckmäßig, und für die vergleichende Sagenforschung sind überall im Buche Hinweisungen auf Oertlichkeiten gegeben, wo verwandte Sagen sich wiederholen, wo ebenfalls verwandte oder ganz dieselben mythischen Wesen wieder begegnen.

Die Wanderung beginnt mit den Werraquellen, schweift etwas südlich in das coburger Gebiet ab, das zwar schon fränkischer Boden ist, aber doch einem thüringischen Regentenhause angehörig, und folgt dann dem Laufe der Werra mit Berücksichtigung aller diesem Flusse nachbarlich gelegenen Sagenpunkte bis Mihla. Dort wendet die Wanderung, um abermals, wie gleich beim Beginn geschehen, in den mythischen Sagenkreis der Frau Holle einzutreten, dann ritterromantisches Gebiet mit Eisenach und der Wartburg zu beschreiten. An diesem Punkte beginnt der Höhenzug des Thüringerwaldes, dessen Berge und Thäler nun besucht werden, wobei wiederum keine wichtige Sagenörtlichkeit unberücksichtigt gelassen wird, und dieser sagenforschende Pilgerzug setzt sich über das ganze Gebirge bis zum Frankenwalde fort, hinter

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Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Erster Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Erster_Band.pdf/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)