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Larven umgrinzten den Schatzfinder, es wurde ihm angst und bange, er warf das bereits eingeraffte Geld aus seiner Tasche, und in der Eile warf er den Schlüssel auch mit heraus, – da hatten die Geister ihr Eigenthum wieder und Fuchs entkam, arm wie zuvor, und den Schreck in allen Gliedern. Die Höhle aber schloß sich für immerdar, und keines Sterblichen Auge hat weder sie, noch ihre Pforte, jemals wieder gesehen.

133.
Von Freischützen und Zigeunern.

Wald- und wildreiche Gegenden hegen häufig die Jägersage: dieß ist auch bei der um Liebenstein, Steinbach und Altenstein der Fall, und eigenthümlich genug weisen und deuten diese Sagen selten über die Zeit des dreißigjährigen Krieges. Dessen Tracht ist die vorherrschende bei spukhaften Jägergestalten, in der auch der gewaltige Seelenjäger, der Teufel selbst erscheint. Zigeuner gelten häufig als Teufelsbändner, die Hexen sind es anerkanntermaßen ohnehin, und die nichtsnutze dreißigjährige Kriegslandplage Deutschlands, die Croaten, die den Teufel völlig im Leibe hatten, treten nicht selten ebenfalls in diesen ziemlich bestimmt umgrenzten Sagenkreis ein.

Nach Steinbach kam einmal ein Fremder, der wurde dort krank, erhielt aber gute Pflege, und ehe er den Ort verließ, sprach er zu dem Manne, bei dem er gelegen, er möge mit ihm kommen, er wolle ihm zum Danke zu einem feisten Hirsche verhelfen. Der Mann folgte, nahm

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Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Erster Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Erster_Band.pdf/262&oldid=- (Version vom 1.8.2018)