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Nun gebt mir vrlaub freüwlein zart
Von eüwerem stoltzem leybe

Herr danheüser nit redet also
Ir thunt eüch nit wol besinnen
So gendt wir in ein kemerlein
Vnnd spielen der edlen minne

Gebraüch ich nun ein fremdes weyb
Ich hab in meynem sinne
Frauw Venus edle frauwe zart
Ir seyt ein teüfflerinne

Herr danheüser was redt jr nun
Das jr mich gunnet schelten
Nun solt jr lenger herinne sein
Ir müstent sein dick entgelten

Fraüw Venus vnd das wil ich nit
Ich mag nit lenger bleyben
Maria mutter reyne magdt
Nun hilff mir von den weyben

Herr danheüser jr solt vrlaüb han
Meyn lob das solt jr preysen
Wo jr do in dem landt vmbfart
Nempt vrlaüb von dem greysen

Do scheydt er wider auß dem bergk
In jamer vnd in reüwen
Ich wil gen Rom wol in die statt
Auff eynes Babstes träuwe

Nun far ich frölich wol auff die ban
Gott müß sein ymmer walten
Zu eynem bapst der heyst Vrban
Ob er mich möcht behalten

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringer Sagenbuch. Erster Band. C. A. Hartlebens Verlags-Expedition, Wien und Leipzig 1858, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ludwig_Bechstein_-_Th%C3%BCringer_Sagenbuch_-_Erster_Band.pdf/136&oldid=- (Version vom 1.8.2018)