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neben der Johanniskirche gelegene, im Jahre 1803 abgetragene Veitskirchlein. Mit dem ersten Vordringen des Christenthums in diese Gegend mögen hier immerhin Eremiten sich bald angesiedelt und die zahlreichen Höhlen am Bergesabhange, wo noch heute die Salvatorkirche in den Felsen sich vertieft, bewohnt haben. Die jetzige Generation erinnert sich der letzten Troglodyten, die jedoch dem Laienstande angehörten und durch Armuth zum Ascetenleben gezwungen waren; Einschränkungen, die unfreiwillige Regel bei diesen Höhlenbewohnern, veranlaßten nicht selten Ausschreitungen, weßhalb in neuerer Zeit für gut befunden wurde, theils die Eingänge der Höhlen zur besseren Aufsicht des unterirdischen Lebens zu erweitern, theils die Felsenwohnungen in Keller umzuwandeln.

Wenn die ehemalige Reichsstadt Schwäbisch-Gmünd auch nicht mehr, wie z. B. Nürnberg, im vollen Schmucke der Vorzeit prangt, so hat dieser Ort dennoch stellenweise das Ansehen einer wohlbefestigten Stadt des Mittelalters beibehalten, besonders die nordöstliche Seite, auf welcher die alte Stadtmauer mit ihren Schießscharten noch steht und mehrere Thürme stolz emporragen; so der früher als Gefängniß benützte hohe Königsthurm, der Rinderbacher-Thurm mit dem Wappen des Reiches und der Stadt, der Wasserthurm, durch dessen Untertheil der die Stadt durchfließende Thierbach strömt, der Schmiedthurm mit seinem romanischen