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und von dem mehrere Gemälde im Germanischen Museum zu Nürnberg aufgestellt sind. In der Mitte des Schreines steht die 6’ hohe Statue des hl. Sebaldus, eine ehrwürdige Gestalt mit langem Barte, großartiger Bewegung und den gewöhnlichen Attributen dieses Heiligen: Pilgerhut und Stab, in der Linken das Modell der Sebalduskirche in Nürnberg. Die Donatoren mit ihren Wappen knieen neben ihm, wie gewöhnlich, in kleiner Figur; rechts Schreyer und links seine Gattin. Neben dem Haupte des Heiligen schweben zwei hübsche Engel mit Wappenschildern, deren eines die drei Löwen von Dänemark, das andere die französischen Lilien enthält. Bilder der vierzehn Nothhelfer schmücken die Predella, und in der Schlußpyramide sitzt die schöne Gestalt der hl. Apollonia zwischen zwei kräftig gebildeten Henkern. Einer derselben beugt ihren Kopf zurück, der andere ist im Begriffe, ihr die Zähne mit Meisel und Hammer auszuschlagen. Die Gemälde der Thürflügel stellen Scenen aus dem Leben des dänischen Prinzen Sebaldus[1] dar. Auf der Außenseite des rechten Flügels sieht man oben seine durch einen Bischof vollzogene Vermählung mit der Tochter des


  1. Ein erst seit 1072 ohne Anspruch auf höheres Alter erscheinender Nürnberger Localheiliger. Die Kanonisation desselben, der Patron von Nürnberg ist, erfolgte 1424; sein Fest fällt auf den 19. August. (H. Otte, Handbuch der Kunst-Archäologie 1868, S. 947)