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ganz oben Adam und Eva, die Befreiung der Voreltern aus der Unterwelt, die Auferstehung.

Das Westportal der Nordseite hat wieder die einfacheren Formen der Frühgothik. Die Vorhalle öffnet sich in einem stumpfen, rechtwinklich umrahmten Bogen, welcher auf Blättergeschmückten Consolen ruht, und weite Fünfpässe beleben die Mauerfüllungen der Ecken. Die Rundstäbe in der Abschrägung des Einganges haben polygone Sockel und doppelte Laubcapitäle. Eigenthümlicher Weise ist das Gestein unter dem Bogenanfang des Portals nicht der gelbe Sandstein, aus welchem die ganze Kirche erbaut ist, sondern eine Schichte von schwarzem Liasschiefer. Der horizontale Thürsturz ruht auf Consolen, welche einerseits einen Löwen, anderseits einen Pelikan bilden. Das Tympanon ist in zwei mit Traubenlaub umgebene Felder getheilt; auf dem oberen sieht man Maria im Wochenbette, Joseph kniet zu ihren Füßen, darüber schwebt Jesus in der Krippe, über welcher die gewöhnlichen Thierköpfe nicht fehlen. Auf dem unteren Felde ist die Anbetung der Weisen. Zu jeder Seite des Portals ist ein lebensgroßes Standbild von sehr guter Arbeit auf einer Console, östlich der Engel Gabriel mit einem Spruchbande, auf welchem jedoch die Worte Ave Maria gracie plena Dominus tecum schon längst verwittert sind; gegenüber steht die Jungfrau Maria, mit der Linken ein Buch und einen Theil ihres Ueberwurfes emporhebend, und gleichsam