Seite:Lorent Johannis-Kirche und Kirche des hl. Kreuzes in Schwäbisch-Gmünd.pdf/44

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

1368 wurde er in der Kirche der Jungfrau Maria beigesetzt[1], wo sein Grabstein mit Wappenschild und unleserlich gewordener Inschrift noch im Mittelgange, unfern der Kanzel zu sehen ist. Laut der Lapidarschrift am nördlichen Chorportale wurde der jetzige Bau im J. 1351 angefangen; er wurde von dem Architekten Heinrich von Gmünd aus der, fälschlich, Arler genannten Familie geleitet. Von diesem sagt Palacky[2]: Heinrich Parlier (Werkführer) wurde von Boulogne (Bolonia) um 1333 nach Schwäbisch Gmünd berufen, um allda eine Kirche u. dergl. zu bauen. Ihm wurde dort 1333 der Sohn Peter geboren, welchen Karl IV. von Gmünd nach Prag berief (1356), um den begonnenen Bau der Domkirche nach Matthias von Arras weiter zu führen, was dieser auch bis 1386, wo dieselbe in der Hauptsache vollendet wurde, erfüllte. Peter hatte nach dem Zeugniß des Hradschiner Stadtbuchs mehrere Söhne. Einer derselben mochte wohl der bei dem Bau des Mailänder Domes 1391–1402 beschäftigte Heinrich gewesen sein. Um auf unsere hl. Kreuzkirche zurückzukommen, so nahm deren Bau 26 Jahre in Anspruch. Im J. 1406 wurde sie zur Stadtpfarrkirche erhoben, 1410 geschah die Einweihung des Choraltars mit den Reliquien, welche aus einem Stücke von dem Kleide der


  1. Khamm Hierarchia Augustana 1709 catal. et descript. episcoporum Augustanorum c. VI. cl. III. sect. XV.
  2. von Stälin, Wirtembergische Geschichte B. 3, S 737.