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Fallaub.

Die Natur ist das Beste, was wir in der Art haben; darum sollen wir von ihr soviel wie möglich Gebrauch machen, und nicht nur in den dazu besonders geeigneten Jahreszeiten, sondern auch jetzt, wo es oft zu Hause entschieden gemütlicher ist, als außerhalb unserer vier Pfähle, einmal aus gesundheitlichen Rücksichten, und dann überhaupt und so.

Denn auch augenblicklich, da eine Menge von Singvögeln unbekannten Aufenthalts verzogen ist, andere zwar hier blieben, doch aus nur ihnen bekannten Gründen auf die Ausübung der Gesangskunst verzichten, da ferner die Schmetterlinge durch gänzliche Abwesenheit glänzen und das, was noch von Blumen da ist, mehr unser Mitleid erweckt, denn unser Herz erfreut, lohnt sich, abgesehen davon, daß wir dadurch unsere roten Blutkörperchen in nützlicher Weise vermehren, ein Spaziergang bei bescheidenen Ansprüchen immerhin, vorausgesetzt, daß nicht gerade Jupiter pladdrius sämtliche Leitungshähne aufgedreht hat.

Wer natürlich Nachtigallen, schweißtreibende Sonnenwirkung, Baumblüte und ähnliche Delikatessen verlangt, soll eine Wanderung durch den Wald ihm das Gemüt laben, der wird nicht auf seine Kosten kommen und tut besser, seinen Koffer und sich zu packen und den Süden aufzusuchen, wo oben genannte Einrichtungen sich in Permanenz erklärt haben; der Mittelstand kann das aber nicht, und so nimmt er, bescheiden, wie er ist, sozusagen mit einer Mittelstandsnatur vorlieb, freut sich an dem, was ihm geboten wird, und auf das,

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Hermann Löns: Der zweckmäßige Meyer. Sponholtz, Hannover 1911, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Loens_Der_zweckmaessige_Meyer.pdf/113&oldid=- (Version vom 1.8.2018)