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Warum ist nichts herausgekommen?

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Weil gleich nach der Entdeckung der Mordthat, also in den ersten Tagen, als die nicht in dem See gefundenen Körperteile des Ermordeten noch in Häusern der Stadt Konitz versteckt waren, keine zweckentsprechenden Schritte von Seiten der dazu berufenen

[Eingefügtes Bild:]
Konitz [Ansicht der Stadt]
[Siehe: Scan: Der Blutmord in Konitz, S. 63]

Behörden unternommen worden sind. Heute weiß man sehr genau, daß bei Vornahme wirklich sachgemäßer Haussuchungen die einzelnen Körperteile, namentlich der Kopf, der doch noch über einen Monat vom 11. März bis zum 15. April in der Stadt verborgen gewesen ist, hätten gefunden werden müssen. Damit wären dann auch die Mörder oder ihre Helfer ans Tageslicht gebracht worden.

Die Stadt Konitz kann nach ihrer ganzen Bauart (alte Stadtmauer usw.) mit verhältnismäßig geringem Aufgebot an Mannschaften leicht völlig abgesperrt werden. Die freiwillige Feuerwehr, der Kriegerverein, die Schützengilde, oder besonders in Eid und Pflicht genommene Bürger, die sich dem Herrn Bürgermeister zu diesem Zwecke zur Verfügung stellten, hätten diese Aufgabe ohne weiteres erfüllen können. Traute man es den Bürgern nicht zu,

Empfohlene Zitierweise:
Max Liebermann von Sonnenberg: Der Blutmord in Konitz. Berlin: Deutschnationale Buchhandlung und Verlags-Anstalt, 1901, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebermann-_Blutmord_Konitz-_p063.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)