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gemacht wird, den Unterleib geöffnet und die rechte Seite des Zwergfelles mit einem Messer durchschnitten, sodaß der Schächter mit der Hand durch die Zwergfellöffnung hindurchfassen und die Lunge befühlen konnte, ob sie lose oder angewachsen war.

Hierauf sind die Mörder unter dem Murmeln (vergl. die Aussage des Masloff, Seite 38) von Gebetsformeln an eine kunstgerechte Zerlegung des Winterschen Körpers gegangen:

Der Kopf mit dem Halse ist durch Vollendung des Halsschnittes und gewandte Auslösung an der Wirbelsäule abgetrennt worden.

Die beiden Arme löste man kunstgerecht aus dem Schultergelenke.

[Eingefügtes Bild:]
Mönch-See mit Spüle und (rechts davon) Judentempel.
[Siehe: Scan: Der Blutmord in Konitz, S. 60]

Die beiden Oberschenkel sind ebenfalls kunstgemäß aus den Hüftgelenken herausgenommen, und die dahinter liegende Wirbelsäule wurde durchsägt.

Die Unterschenkel sind an den Knie-Gelenken sehr geschickt abgelöst worden, aber ebenso wie in Skurz ist erst ein Fehlschnitt oberhalb der Kniescheibe versucht, und als man dabei auf den Oberschenkelknochen kam und das Kniegelenk nicht traf wurde unterhalb der Kniescheibe richtig in das Kniegelenk eingedrungen und die Auslösung gemacht. Der Thäter war also ein Fleischer, denn er glaubte, das menschliche [Knie]gelenk sei so gebaut wie beim

Empfohlene Zitierweise:
Max Liebermann von Sonnenberg: Der Blutmord in Konitz. Berlin: Deutschnationale Buchhandlung und Verlags-Anstalt, 1901, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebermann-_Blutmord_Konitz-_p048.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)