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und weit in den See hinausschwimmen konnten.

Das war ein neuer Reiz in diesem Idyll.

Morgens bei hellem Sonnenschein das Frühstück im Garten oder auf dem Balkon, – ein sehr einfaches Frühstück mit einem Kaffee, der kaum diesen Namen verdiente, – aber es schmeckte den beiden trotzdem herrlich.

Dann eine Ruderpartie auf dem schönen grünen See, oder einen Spaziergang nach einem der umliegenden Dörfer, – – und um zwölf Uhr das ländliche Mittagessen, das sie mit dem grössten Appetit verzehrten. So verging ihnen der Tag trotz ihrer absoluten Unthätigkeit doch wie im Fluge.

Und abends ....

Schwarz und schimmernd breitete sich der See aus und kaum ein Hauch bewegte die glatte Fläche. Fern am Horizont eine schwache, rötliche Färbung, – die Widerspiegelung des Lichtmeeres der Grossstadt München.

Und klar und schwimmend an dem dunkelblauen Himmel die schmale Mondsichel, ein ganz, ganz mattes Licht verbreitend, und rings Ruhe, Frieden ....

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/95&oldid=- (Version vom 10.11.2016)