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Sie musste geschlafen haben ..., ihr war so eigentümlich wirr im Kopfe und sie konnte sich auf die letzte Stunde gar nicht besinnen.

„Wie bin ich denn hierher gekommen, Ludwig?“

Er sah sie erstaunt an. War sie krank?

Eine heisse Angst packte ihn plötzlich, er fasste nach ihrer Hand, – sie war eiskalt.

Da legte er ganz sanft seinen Arm um ihre Schulter und führte sie, wie ein Kind.

Sie liess es sich gefallen und lachte darüber.

Allmählich erinnerte sie sich wieder, und es belustigte sie, dass sie so fest eingeschlafen war, – sie scherzte darüber, aber es klang etwas wie Zerstreutheit aus ihrem Ton.

Sie suchten dann ihr Schlafgemach auf, ein kleines einfenstriges Zimmerchen, in dem sich nur die nötigsten Gegenstände befanden.

Ludwig setzte sich auf den Bettrand und sah Lea schweigend an.

„Bist Du traurig, Ludwig, – oder zürnst Du mir, weil ich Dich verlassen habe und eingeschlafen bin? Sei nicht böse, es war solche erstickende Luft in

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Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/88&oldid=- (Version vom 10.11.2016)