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Aber er war noch nicht beruhigt.

„Ach,“ sagte er klagend, „es giebt Stunden, wo ich mein abscheuliches Gesicht vergesse – aber Du erinnerst mich immer wieder daran!“

„Ich erinnere Dich daran, weil ich noch etwas anderes als Dich schön finde. – Du bist ungerecht, Ludwig!“

„Verzeih’ mir, Lea, ich wollte Dich gewiss nicht kränken, und ich bin Dir ja so dankbar für Deine Liebe!“

„Siehst Du!“ antwortete sie, „wie verkehrt! ich bin gar nicht dankbar!... Ich liebe Dich, und Du liebst mich, – wofür sollen wir uns denn dankbar sein? Es ist eine Notwendigkeit, dass wir uns lieben, und Du hast mir gewiss für nichts zu danken, denn Du giebst mir ja Deine Liebe für die meinige! Also ....“

Sie hatte recht, wie immer, und er küsste sie schweigend und inbrünstig ...


8.

Wie die Tage eilten! Und für die beiden doch noch nicht schnell genug.

Die Anzeigen ihrer Verlobung, die Besuche hatten sie auf das unumgänglich

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/62&oldid=- (Version vom 10.11.2016)