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„Lea, ich möchte wissen, ob ich Dir unentbehrlich bin?“

„Und Du fragst noch, Ludwig!“

„Glaubst Du, dass auch Du mir absolut notwendig bist?“

„Ich weiss es!“

„Und Du glaubst, dass unsere Liebe unerschütterlich ist?“

„Solche Liebe – ja!“

„Also dann werden wir uns heiraten!“

„Du willst doch?“ fragte er, als Lea schwieg.

„O,“ sagte sie und flog ihm in die Arme. „Ja, heiraten wir, – dann kann ich immer, immer bei Dir bleiben ... dann bin ich nie mehr einsam!“

„Und bist Du damit einverstanden, dass wir – sagen wir schon in sechs Wochen heiraten? Du kannst Dir ja denken,“ fuhr er leiser fort, und presste sie fester an sich, „wie glühend ich mich danach sehne, Dich ganz zu besitzen!“

Sie errötete tief, sah ihm aber dabei offen in die Augen.

„Und ich auch,“ hauchte sie, und verbarg ihr glühendes Gesicht an seiner Schulter. – – – – – –

Am Weihnachtsabend steckte er ihr den kleinen glatten Reif an den Finger.

„Ganz wie gewöhnliche Menschen

Empfohlene Zitierweise:
Hennie Raché: 'Liebe. Roman'. G. Müller-Mann’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1901, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liebe_(Hennie_Rach%C3%A9).djvu/58&oldid=- (Version vom 10.11.2016)